
Krokusse im Schlosspark von Husum
Vier Millionen Krokusse blühen gerade im Schlosspark von Husum, Kreis Nordfriesland, im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Jedes Frühjahr verwandeln dort die lila blühenden Krokusse die Rasenflächen vor dem Schloss in ein Blütenmeer.

Crocus Napolitanus, so der botanische Name für die Pflanze, ist kein hiesiges Gewächs, sondern stammt ursprünglich aus dem Süden Europas. Die milden Winter nahe der Nordsee ermöglichen die Ausbreitung der sogenannten Geophyten. Das sind Pflanzen, die unterirdische Speicherorgane bilden, um ungünstige Jahreszeiten zu überdauern und so für die alljährliche Farbenpracht im Frühjahr sorgen.
Das sogenannte Schloss vor Husum ist das einzige Schloss an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Es befindet sich im Zentrum der Stadt Husum, nur wenige Gehminuten von Hafen und Einkaufsstraßen entfernt. Das "vor" in seinem Namen stammt aus einer Zeit, als das Schloss noch außerhalb der Stadtgrenzen lag.
Der rote Backsteinbau mit weißen Sprossenfenstern und dominantem Uhrenturm entstand von 1577 bis 1582 unter Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf. In der Zeit der Herzoginnen Augusta (1580–1639) und Maria Elisabeth (1610–1684) erfolgte der Ausbau des prächtigen Gartens. Man vermutet, dass die ersten Frühlingsboten aus dieser Zeit stammen. Heute gilt das Blütenmeer am Schloss als das größte Krokusfeld in Nordeuropa.