Gläserne Bubbles in einem Pool
Effervescent (englisch: schäumend) nennt Louise Lang ihre aus gläsernen Ballonen gefertigte Arbeit, mit der sie sich auf die frühere Kur- und Wohlgestimmtheit der Badehaus-Gäste bezieht. Die lichtdurchflutete Installation verwandelt das Becken in ein vibrierendes, transparentes Feld – zwischen Wassererinnerung, Bewegung und Schwebezustand.
Ob es tatsächlich 1111 Glasblasen sind, wird sich am Tag der Finissage am 26. Oktober zeigen, wenn die Arbeit ab 14 Uhr eine Transformation erfährt.

Vier Positionen – ein Dialog
Die Ausstellung, kuratiert von Axel T Schmidt, wurde in Zusammenarbeit mit der Glashütte Lamberts Waldsassen realisiert, die für ihr mundgeblasenes Flachglas bekannt ist. Gezeigt werden Werke von vier Glaskünstlerinnen, die den Dialog zwischen Kunst und Handwerk neu beleuchten.
So würdigt die Ausstellung nicht nur das Glasmacher-Handwerk, das 2023 zum europäischen immateriellen Kulturerbe erklärt wurde, sondern macht auch das künstlerische Potenzial sichtbar, das im Zusammenwirken beider Disziplinen – Kunst und Handwerk – entsteht.
Veronika Beckh zeigt unter dem Titel #INTINGO skulpturale Glasobjekte, die sie in einem Stück bläst – Objekte, die dem Material biomorphe Formen und fließende Farbschattierungen entlocken.
MadC, international bekannte Streetart- und Graffiti-Künstlerin, realisiert ihre großflächigen Arbeiten erstmals in Glas und eröffnet damit neue Dimensionen von Überlagerung und Transparenz im Licht.
Margot Luf, ehemalige Assistentin von Lothar Fischer (Gruppe SPUR), präsentiert für „Kreuzblumen – 14 Farbglasfenster für eine Kapelle“ großformatige Entwürfe, die Spiritualität und handwerkliche Präzision vereinen.
Kunst als öffentlicher Ort
Diese Glas-Ausstellung versteht sich als ästhetisches und kulturgeschichtliches Statement – als vielschichtiges Plädoyer für den Dialog zwischen Generationen, Gewerken und Geschlechtern.
Sie ist getragen von der Überzeugung, dass Kunst ein öffentlicher Ort sein kann, an dem Tradition und Zukunft auf neue Weise miteinander in Berührung kommen.
Badehaus Maiersreuth
Das Badehaus Maiersreuth liegt im Ortsteil Maiersreuth der Gemeinde Bad Neualbenreuth in der Oberpfalz (Landkreis Tirschenreuth) und war ab 1989 als Pilotprojekt für den Kur- und Badebetrieb im Zusammenhang mit dem nahegelegenen Sibyllenbad in Betrieb. 1996 wurde das Sibyllenbad eröffnet, das Badehaus Maiersreuth später in ein Kunst- und Kulturprojekt umgewandelt. Der Verein Badehaus Maiersreuth e. V., gegründet 2018, betreibt heute das Haus und kuratiert dort Ausstellungen, Workshops und Künstlerresidenzen. 2022 wurde das Projekt mit dem Staatspreis „Bayerischer Kreativort“ ausgezeichnet.
Kunstprojekt Badehaus Maiersreuth
95698 Bad Neualbenreuth
Noch bis 26. Oktober 2025, jeweils Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr