
Wer braucht schon Venedig?
Wenn der Asphalt flimmert, die Luft steht und in den Körpern die Wassersättigung einsetzt, beginnt die Stunde des Spritz. Der orangefarbene Klassiker hat sich längst vom Veneto auf unsere Terrassen vorgearbeitet – nur die Zubereitung bleibt eine Frage des Talents. Zu süß, zu bitter, zu wässrig, zu warm. Man kennt das.
Jetzt aber kommt aus der Prosecco-Region ein Gerät, das verspricht, diese Sorgen zu verflüchtigen – ganz ohne Strom, App oder QR-Code. Sein Name: „Sprizzer“. Seine Mission: ein trinkfertiger Spritz aus einem Zylinder, so einfach zu bedienen wie ein Wasserspender in der Office-Küche. Nur dass hier eben kein Mineral heraussprudelt, sondern ein perfekt kalibrierter Mix aus Prosecco, Bitter und Soda.

Kein Strom, keine Batterien
Kein blinkender Bildschirm, keine Cloud-Anbindung. Stattdessen: Ein Gehäuse, ein Eisring und drei Liter Fassungsvermögen. Man muss sich das vorstellen wie einen Cocktail-Shaker für Gruppenmenschen. Das Handling ist unkompliziert: Deckel auf, kühlen Prosecco rein, Lieblingsbitter, dazu ein Schuss Soda und ein Sack Eis.
Das Gerät wurde von dem gebürtigen Trevisaner Matteo Calandriello zusammen mit zwei Partnern erfunden und ist bereits patentiert. Es wird zu 100 Prozent in Italien hergestellt, in einem auf die Produktion von Spritzgussobjekten spezialisiertem Betrieb.
Aperitivo ganz analog
In Zeiten, in denen selbst Espressomaschinen sprechen können und Kühlschränke den Einkauf planen, wirkt der Sprizzer fast revolutionär altmodisch. Und das ist durchaus ein Statement. Keine Stromzufuhr bedeutet: weniger Technik, weniger Abhängigkeit – und in der Folge auch weniger Reparaturen und Energieverbrauch. Für ein Sommergerät, das vor allem im Freien zum Einsatz kommt, ist das nicht ganz unpraktisch.
Natürlich: Ein Glas Spritz bleibt ein Genussmittel, kein Nachhaltigkeitsprojekt. Aber immerhin – im Konzert der Einweg-Cocktailkultur und batteriebetriebenen Sommergimmicks schlägt der Sprizzer einen etwas leiseren Ton an und passt perfekt in gut sortierte Haushalte mit Italo-Affinität.
