Freitag, 11. Juli 2025
Freitag, 11.07.25
Logo Substantial Times
Magazin für modernes Leben
Produktaufnahme des roten Sprizzers mit gefülltem Glas darunter. Die Kammer ist mit Prosecco, Bitter und Eiswürfeln gefüllt. Foto: Sprizzer
DOLCE VITA OHNE YACHT UND DROHNENFLUG

Wer braucht schon Venedig?

Während die einen sich in Venedig die Kanäle sperren und den Spritz per Butler reichen lassen, trinkt der gemeine Sommermensch sein Glas lieber in Ruhe – unter Bäumen, auf Decken, mit Blick in den Park, aufs Wasser oder auf den Grill. Eine Erfindung aus Treviso bringt die Aperitivo-Kultur jetzt genau dorthin – ganz ohne Strom, aber mit Stil.
Foto: Sprizzer

Wenn der Asphalt flimmert, die Luft steht und in den Körpern die Wassersättigung einsetzt, beginnt die Stunde des Spritz. Der orangefarbene Klassiker hat sich längst vom Veneto auf unsere Terrassen vorgearbeitet – nur die Zubereitung bleibt eine Frage des Talents. Zu süß, zu bitter, zu wässrig, zu warm. Man kennt das.
Jetzt aber kommt aus der Prosecco-Region ein Gerät, das verspricht, diese Sorgen zu verflüchtigen – ganz ohne Strom, App oder QR-Code. Sein Name: „Sprizzer“. Seine Mission: ein trinkfertiger Spritz aus einem Zylinder, so einfach zu bedienen wie ein Wasserspender in der Office-Küche. Nur dass hier eben kein Mineral heraussprudelt, sondern ein perfekt kalibrierter Mix aus Prosecco, Bitter und Soda.

Ein roter Spritz-Spender auf einem Holztresen, umgeben von Gläsern mit Aperitivo, italienischer Pizza, Bruschetta und Snacks – bereit für einen geselligen Sommerabend.
Der „Sprizzer“, ein Gerät für gut sortierte Haushalte mit Italo-Affinität.Foto: Sprizzer

Kein Strom, keine Batterien

Kein blinkender Bildschirm, keine Cloud-Anbindung. Stattdessen: Ein Gehäuse, ein Eisring und drei Liter Fassungsvermögen. Man muss sich das vorstellen wie einen Cocktail-Shaker für Gruppenmenschen. Das Handling ist unkompliziert: Deckel auf, kühlen Prosecco rein, Lieblingsbitter, dazu ein Schuss Soda und ein Sack Eis.

Das Gerät wurde von dem gebürtigen Trevisaner Matteo Calandriello zusammen mit zwei Partnern erfunden und ist bereits patentiert. Es wird zu 100 Prozent in Italien hergestellt, in einem auf die Produktion von Spritzgussobjekten spezialisiertem Betrieb.

Aperitivo ganz analog

In Zeiten, in denen selbst Espressomaschinen sprechen können und Kühlschränke den Einkauf planen, wirkt der Sprizzer fast revolutionär altmodisch. Und das ist durchaus ein Statement. Keine Stromzufuhr bedeutet: weniger Technik, weniger Abhängigkeit – und in der Folge auch weniger Reparaturen und Energieverbrauch. Für ein Sommergerät, das vor allem im Freien zum Einsatz kommt, ist das nicht ganz unpraktisch.

Natürlich: Ein Glas Spritz bleibt ein Genussmittel, kein Nachhaltigkeitsprojekt. Aber immerhin – im Konzert der Einweg-Cocktailkultur und batteriebetriebenen Sommergimmicks schlägt der Sprizzer einen etwas leiseren Ton an und passt perfekt in gut sortierte Haushalte mit Italo-Affinität.

Eine Hand betätigt den Hebel des Sprizzer, der einen Spritz direkt ins Glas füllt.
Italienisches Lebensgefühl – ready to take.Foto: Sprizzer
envelopeexit-upcrossarrow-up