
Echt jetzt?
Pelz ist zurück – zumindest auf den großen Laufstegen der Welt, und ganz besonders auf den soeben geschlossenen Modewochen in Paris und Mailand für den Herbst und Winter 2025/2026.

Täuschend echte Kunstpelzvarianten
Während viele Luxusmarken in den letzten Jahren Echtpelz aus ihren Kollektionen verbannt haben, zeigt sich ein überraschender Trend: Der glamouröse Look von Pelz feiert ein Comeback, doch die Frage, ob es sich dabei um natürliches Fell oder um täuschend echte Kunstpelzvarianten handelt, ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Luxus und Tradition: Der echte Pelz bleibt präsent
Trotz des wachsenden Bewusstseins für Tierschutz und Nachhaltigkeit setzen einige High-Fashion-Labels weiterhin auf echte Häute. Besonders Traditionshäuser wie Fendi integrieren nach wie vor Naturpelz in ihre Kollektionen, meist mit dem Vermerk, dass es sich um nachhaltig gewonnene Materialien aus zertifizierten Quellen handele.
Fendi etwa experimentiert nach eigenen Angaben mit innovativen Methoden, um Echtpelz im Labor nachzubilden. Das zeigt, dass einige Modehäuser versuchen, Pelz als Luxusmaterial zu bewahren, jedoch unter neuen ethischen Bedingungen. Dennoch gibt es anhaltende Kritik von Tierschutzorganisationen, die ein generelles Verbot fordern.

Fake Fur als nachhaltige Alternative?
Parallel dazu erlebt Fake Fur – also Kunstpelz – einen gewaltigen Aufschwung. Marken wie Stella McCartney (schon immer) und Prada (seit 2020) setzen vollständig auf synthetische Pelzimitationen. Dank technischer Fortschritte sind diese Alternativen mittlerweile kaum von echtem Pelz zu unterscheiden.
Die Herausforderung liegt jedoch in der Umweltverträglichkeit: Während Kunstpelz keine Tierleben kostet, besteht er oft aus Kunststofffasern, die unter anderem Mikroplastik freisetzen und somit eine Umweltbelastung darstellen können. Um dem entgegenzuwirken, experimentieren einige Labels mit biologisch abbaubaren Kunstfasern oder recyceltem Material.

Ein Trend zwischen Ethik und Ästhetik
Ob Echt- oder Kunstpelz – das Comeback des opulenten Looks ist nicht zu übersehen. Während sich viele Konsumentinnen und Konsumenten gegen echten Pelz aussprechen, bleibt er für einige Designer ein Symbol für Eleganz und Exklusivität. Gleichzeitig setzt die Modeindustrie verstärkt auf Innovationen, um tierfreundliche und nachhaltigere Alternativen zu entwickeln.
Die Zukunft des Pelzes in der Mode bleibt also umstritten. Sicher ist: Der Look ist zurück – die Herkunft des Materials wird zunehmend hinterfragt.


Podcast der Woche
Im Podcast der Woche spricht Substantial-Times-Chefredakteurin Elke Reinhold mit der Journalistin und Paris-Korrespondentin Barbara Markert über das Comeback des Pelzes und über die Frage, ob Fake Fur wirklich eine Alternative ist.