Foto: Norbert Miguletz/Courtesy Kentridge Studio
Echo der Zeit
William Kentridge zählt zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern Südafrikas. Seit den 1980er-Jahren entwickelt er ein Werk, das Zeichnung, Animation, Theater und Film verbindet. Seine Themen kreisen um Erinnerung, Kolonialismus und gesellschaftliche Verantwortung. Charakteristisch ist die Arbeit mit Kohlezeichnungen, die Kentridge immer wieder verändert, radiert und überzeichnet – ein visuelles Prinzip, das Wandel und Vergänglichkeit sichtbar macht.
Ein Festival als Hommage an Bewegung und Geschichte
Unter dem Titel „William Kentridge. Listen to the Echo“ feiern die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und das Museum Folkwang Essen den 70. Geburtstag des international renommierten Künstlers. Unterstützt wird das groß angelegte Gemeinschaftsprojekt von A. Lange & Söhne, der traditionsreichen Uhrenmanufaktur aus Glashütte.
Im Mittelpunkt steht das Thema der Prozession – ein zentrales Motiv in Kentridges Werk. Im Albertinum trifft sein filmisches Hauptwerk „More Sweetly Play the Dance“ auf die restaurierten historischen Vorzeichnungen des „Fürstenzugs“ (1869–1876). So entsteht ein Dialog zwischen Jahrhunderten: zwischen Prozession und Parade, zwischen Schatten und Licht.
Im Kupferstich-Kabinett widmet sich eine Schau Kentridges Druckgrafik, während das von ihm gegründete „Centre for the Less Good Idea“ die Jahresausstellung der Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte kuratiert. Drei Orte, ein Thema: die Bewegung als künstlerische Form der Erinnerung.

Dr. Bernd Ebert, Generaldirektor der SKD, beschreibt das Festival als „Resonanzraum über Landesgrenzen hinweg“. Für A. Lange & Söhne ist die Partnerschaft Ausdruck eines langfristigen Engagements: Seit 2006 verbindet die Manufaktur und die SKD eine kontinuierliche Zusammenarbeit. „Kentridges Werk steht für Mut und Innovationskraft – Werte, die wir teilen“, so CEO Wilhelm Schmid.
Handwerkskunst als Ausdruck von Haltung
Die Unterstützung des Projekts durch A. Lange & Söhne ist mehr als ein Sponsoring: Sie spiegelt eine Haltung wider, die Kunst, Präzision und Tradition als gemeinsamen Nenner versteht. In der Uhrenmanufaktur entstehen jährlich nur wenige Tausend Armbanduhren – gefertigt aus Edelmetallen, ausgestattet mit hauseigenen, von Hand finissierten Uhrwerken.

Die Saxonia Thin – Eleganz pur
Mit der „Saxonia Thin” führt A. Lange & Söhne seine Designlinie der Klarheit fort. Die neuen, auf jeweils 200 Exemplare limitierten Sondereditionen erscheinen in 750er Honiggold („Honeygold”) und 950er Platin – jeweils mit tiefschwarzem Onyxzifferblatt. Das auf das Wesentliche reduzierte Design mit zwei schlanken Zeigern verkörpert die Philosophie „Weniger ist mehr“.

„Das Größenverhältnis zwischen den Komponenten ist nicht nur technisch, sondern ästhetisch präzise abgestimmt“, erklärt Anthony de Haas, Direktor der Produktentwicklung. Der Entwurf folgt einem Prinzip, das auch Kentridges Kunst prägt: Disziplin in der Form, Ausdruck in der Bewegung.
Walter Lange – Herz und Gewissen der Marke
Im Sommer 2024 hätte Walter Lange, der Wiedergründer der Manufaktur, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Geboren 1924 in Dresden, erlebte er Krieg, Enteignung und Neuanfang – und gründete 1990, im Alter von 66 Jahren, die Lange Uhren GmbH neu. Damit brachte er die 1845 von seinem Urgroßvater Ferdinand Adolph Lange begründete Glashütter Feinuhrmacherei zurück auf die Weltbühne. Gemeinsam mit dem Unternehmer Günter Blümlein entwickelte er in nur vier Jahren die erste neue Kollektion: Lange 1, Arkade, Saxonia und Tourbillon „Pour le Mérite“. 1994 wurden die Modelle im Dresdner Residenzschloss präsentiert – und waren sofort ausverkauft.

Lange blieb der Marke bis zu seinem Tod 2017 eng verbunden – als Botschafter, Gesprächspartner und Mentor für Generationen von Uhrmachern. Heute trägt das Walter Lange Aus- und Weiterbildungszentrum seinen Namen.
„Er war das Herz unserer Manufaktur“, sagt Wilhelm Schmid. Langes Werte – Bodenständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, handwerkliche Präzision – prägen das Unternehmen bis heute.
Echo einer Haltung
Kunst, Zeit und Verantwortung – in Dresden verschmelzen sie zu einem Echo, das in die Zukunft weist. „Listen to the Echo“ erinnert daran, dass kulturelles Erbe nicht bewahrt, sondern immer wieder neu belebt werden muss – durch Menschen, die an Qualität, Tiefe und Sinn glauben.
Weitere Infos:
William Kentridge. Listen to the Echo
Bis 4. Januar 2026 im Albertinum.
Bis 15. Februar 2026 im Kupferstich-Kabinett, Residenzschloss.
Bis 28. Juni 2026 in der Puppentheatersammlung, Kraftwerk Mitte.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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