Ein toller Typ
Kurt Klaus wurde am 26. Oktober 1934 in St. Gallen in der Ostschweiz geboren. Für seine Uhrmacherausbildung ging er zunächst in die französischsprachige Schweiz. Die Liebe zog ihn zurück in die Heimat, wo er 1957 als 23-Jähriger in der Serviceabteilung seine Karriere bei IWC Schaffhausen begann. Ab 1970 wirkte er an der Entwicklung und Konstruktion sowie dem Prototypenbau neuer Uhrwerke mit.
Lebende Legende
Zur lebenden Legende wurde Kurt Klaus mit dem ewigen Kalender, den er in den 1980er-Jahren entwickelte. Die Schweizer Feinuhrmacherei litt schon seit Beginn der 70er-Jahre unter der damals gefeierten Quarztechnologie. Nicht wenige in der Branche zweifelten sogar an der Zukunft mechanischer Uhren. Zu eben dieser Zeit bekam Kurt Klaus die Aufgabe, Komplikationen für Taschenuhren zu entwickeln. Vom Erfolg seines ersten Jahreskalenders angetrieben, machte er sich daran, einen ewigen Kalender für eine Armbanduhr nach seinen ganz speziellen Vorstellungen zu entwickeln.
Königsdisziplin
Der ewige Kalender gilt als die Königsdisziplin in der Welt der feinen Uhrmacherkunst und fasziniert Uhrenliebhaber und Uhrmacher gleichermaßen. Er gehört neben Minutenrepetition und Tourbillon zu den drei großen Komplikationen, wie die technischen Finessen genannt werden, die höchstes handwerkliches Know-how erfordern. Denn er zeigt neben Datum, Wochentag und Jahr meist auch die Mondphase an und kennt nicht nur die unterschiedlichen Monatslängen, sondern auch die Schaltjahre. So muss die Uhr einen Zeitraum von vier Jahren mit vier unterschiedlichen Monatslängen (28, 29, 30 und 31) abdecken können. Im Extremfall muss die Datumsscheibe am 28. Februar drei Tage zusätzlich weiterschalten. Dies gelang – nach heutigem Wissen – erstmals 1764 dem englischen Uhrmacher Thomas Mudge, in einer Taschenuhr.
1985: Kurt Klaus kreiert einen Bestseller
Kurt Klaus‘ Kreation, der „Da Vinci Perpetual Calendar Chronograph“, feierte 1985 auf der Uhrenmesse in Basel Premiere. Die Uhr wurde ein Bestseller. Der Kalender bestand aus nur 81 geschickt angeordneten Teilen, alle Anzeigen konnten durch einfaches Drehen der Krone betätigt werden – ein Novum in der Branche. Immer zuverlässig aufgezogen, würde die Uhr bis ins Jahr 2100 ohne manuelle Anpassungen das korrekte Datum anzeigen, die heutigen Modelle sogar bis ins Jahr 2499.
Vater vieler Innovationen
Im Lauf der Jahre entwickelte Kurt Klaus, mittlerweile Head of Development and Construction bei IWC, seinen Kalender weiter und verfeinerte ihn. So trug er 2003 zur Lancierung des ersten „Portugieser Perpetual Calendar“ mit einer Mondphasengenauigkeit von 577,5 Jahren bei. Später spielte er eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des ersten ewigen Kalenders von IWC mit digitalen Anzeigen für Datum und Monat, präsentiert 2009 in der „Da Vinci Perpetual Calendar Digital Date-Month“. Auch die Entwicklung der „Il Destriero Scafusia" 1993, der damals kompliziertesten Armbanduhr der Welt mitb 750 Teilen, wäre ohne den Beitrag des genialen Uhrmachers und Ingenieurs nicht möglich gewesen.
„Die Uhrmacherei selbst hat sich in den letzten 70 Jahren gar nicht so fest verändert. Wenn ich sehe, wie die Uhrmacher an ihrem Tisch sitzen und mit der Pinzette die Rädli einsetzen, dann erinnere ich mich daran, wie ich das selbst vor 70 Jahren gemacht habe. Ich habe die Hebeli allerdings noch selbst mit der Feile hergestellt.“
Kurt Klaus
In der 2022 veröffentlichten IWC-Youtube-Kampagne „A Smart Watch – And A Half“ beweist Kurt Klaus komödiantisches Talent als interessierter älterer Herr in einem Geschäft für Smartwatches. Zum Wegwerfen komisch. Video: IWC
Kultfigur in der Uhrenwelt
1999 wurde Kurt Klaus offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Er arbeitete jedoch weiter mit an neuen Uhrwerken und unterstützte seine Kollegen in Schaffhausen sowie die nächsten Generationen von IWC-Uhrmachern. Auch als Pensionär reiste er noch lange durch die Welt, hielt Vorträge und technische Präsentationen. Gab Uhrmacherkurse und sprach öffentlich über seine Erfindungen und seine Leidenschaft für die Uhrmacherei.
Der bescheidene und humorvolle Schweizer genießt unter Uhrenliebhabern in vielen Ländern der Welt weiterhin Kultstatus. 2022 debütierte er auf Social Media in der sehr lustigen IWC-Kampagne „A Smart Watch – And A Half“. In mehreren kurzen Clips ist der legendäre Uhrmacher in einem überaus bekannten Smartwatch-Store zu sehen. Auf sehr liebenswürdige und verschmitzte Weise deckt er dort die Schwächen elektronischer Gadgets im Vergleich zu mechanischen Uhren auf, die Generationen überdauern.
Kurt Klaus in A Smart Watch – And A Half:
Der Uhrmacher in „A Smart Watch – And A Half“ zum Thema Service
Klaus interessiert sich in „A Smart Watch – And A Half“ für die Nachhaltigkeit der Smartwatch
Kurt Klaus erkundigt sich in „A Smart Watch – And A Half“ nach dem „Movement“ einer Smart Watch
Über IWC Schaffhausen
IWC Schaffhausen ist eine Schweizer Luxusuhrenmanufaktur mit Sitz in Schaffhausen im Nordosten der Schweiz, nur wenige Kilometer entfernt von der deutschen Grenze und dem berühmten Rheinfall, Europas größtem Wasserfall.
Die Manufaktur wurde 1868 als „International Watch Company“ vom amerikanischen Uhrmacher und Ingenieur Florentine Ariosto Jones gegründet. Bekannt wurde sie für ihren Engineering-Ansatz, der Handwerkskunst und Kreativität mit modernsten Technologien und Prozessen verbindet.
In den vergangenen 156 Jahren hat sich die Marke mit professionellen Instrumentenuhren sowie mit funktionalen, robusten und einfach zu bedienenden Komplikationen wie Chronographen und Kalendern weltweit einen Namen gemacht. Die Manufaktur war ein Pionier in der Verarbeitung von Titan und Keramik und ist spezialisiert auf die Entwicklung innovativer Gehäusematerialien.
Nachhaltigkeitsversprechen und Philantrophie
IWC nimmt eine führende Rolle in der nachhaltigen Herstellung von Luxusuhren ein. Das Unternehmen verspricht eine verantwortungsvolle Beschaffung von Materialien und bemüht sich, die Auswirkungen des Geschäfts auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Mit den erklärten Zielen Transparenz, Kreislaufwirtschaft und Verantwortung will die Marke kontinuierlich daran arbeiten, die Herstellung, den Vertrieb und den Service ihrer Produkte noch ressourcenschonender zu gestalten.
2019 hat IWC als erste Schweizer Luxusuhrenmanufaktur die Zertifizierung nach dem verschärften Verhaltenskodex des Responsible Jewellery Councils (RJC) erhalten. 2021 schloss sich die Chain-of-Custody-Zertifizierung (CoC) des Responsible Jewellery Councils (RJC) an. Dieser freiwillige Standard ergänzt den Code of Practices (COP) des RJC, dem sich IWC bereits verpflichtet hat. Er bescheinigt, dass das in der Wertschöpfungskette des Unternehmens verwendete Gold und Platin lückenlos rückverfolgbar sind und aus verantwortungsvollen Quellen stammen.
Darüber hinaus engagiert sich die Marke stark in der Jugendarbeit. IWC ist einer der Hauptunterstützer der Laureus Sport for Good Foundation, die weltweit mehr als 250 soziale Sportprogramme in mehr als 40 Ländern durchführt. Ziel der Stiftungsarbeit ist es, mithilfe von Sportangeboten Gewalt, Diskriminierung und Benachteiligung von Millionen von Kindern und Jugendlichen zu beenden.