Freitag, 13. Juni 2025
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Australian Shepherd mit blauen Augen sitzt vor einem Arbeitsplatz mit zwei Monitoren, Tastatur und Kaffeetasse. Foto: Pavel Herceg/Unsplash
VIERBEINER IM BÜRO

Kollege Hund coacht ohne Zertifikat

Er bellt nicht in Meetings, stellt keine Rückfragen und kennt das Wort Onboarding nur vom Sofa. Kollege Hund bringt etwas ins Büro, das kein agiles Framework ersetzen kann: echte Präsenz.
Foto: Pavel Herceg/Unsplash

Ein leises Hecheln am Schreibtisch, ein wedelnder Schwanz im Flur, eine kurze Streicheleinheit zwischen zwei E-Mails – was früher undenkbar schien, ist heute vielerorts Realität: Hunde im Büro.

Der heutige Aktionstag Kollege Hund, eine Initiative des Deutschen Tierschutzbundes, ist nicht nur ein freundlicher Impuls für tierische Gesellschaft im Büro – er ist auch der Auftakt zu einem größeren Gedanken. Denn am 20. Juni folgt der internationale Take Your Dog to Work Day, ein weltweiter Termin mit ähnlichem Ziel: zu zeigen, dass vier Beine unterm Schreibtisch oft mehr bewirken als ein weiteres Meeting.

Schwarzer Hund liegt auf dunklem Fliesenboden und berührt mit der Pfote die Füße einer Person mit silbernen Schuhen; daneben ein Tisch mit Snacks.
Kollege Hund hält Kontakt – manchmal wortlos, aber eindeutig.Foto: Substantial Times

Kollege Hund kennt keine KPIs – nur Nähe

Denn Studien zeigen: Die Anwesenheit von Hunden reduziert spürbar den Stresspegel, fördert die zwischenmenschliche Kommunikation und schafft eine Atmosphäre, die dem Begriff Arbeitsklima neue Tiefe verleiht.

Die Zahlen sprechen für sich

91 Prozent der Angestellten in haustierfreundlichen Büros empfinden eine Verbesserung ihres seelischen Wohlbefindens.

88 Prozent empfehlen ihren Arbeitsplatz weiter – deutlich mehr als in Firmen ohne tierische Begleitung.

47 Prozent der Hundebesitzer sehen einen hundefreundlichen Arbeitgeber als entscheidenden Faktor bei der Jobwahl.

Kollege Hund folgt keinem Sprint – nur dem Herzen

Hinter all dem steht nicht nur das Bemühen um moderne Arbeitskultur, sondern auch ein stilles Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Alltag. Denn wer je erlebt hat, wie ein Hund durch seine bloße Präsenz Ruhe in einen Raum bringt, der weiß: Manchmal braucht es keine Worte, um Zusammenarbeit zu fördern.

Nicht zuletzt weist die Aktion auch auf ein Dilemma hin: 35 Prozent der Deutschen entscheiden sich gegen einen Hund, weil sie nicht wissen, wie sie ihn mit dem Berufsleben vereinbaren sollen. Und so steht der Tag im Zeichen einer simplen Frage: Warum nicht einfach mal ausprobieren?

Brauner Welpe liegt schlafend unter einem Sofa auf hellem Boden; im Hintergrund unscharfe Personen.
Ruhezone unterm Sofa – Büroalltag aus Hundeperspektive.Foto: Oscar Scannell/Unsplash

Kollege Hund agiert nicht agil – aber wirkt stabil

Reduzierter Stresspegel: Eine Studie der Virginia Commonwealth University ergab, dass Mitarbeitende mit Hund im Büro über den Arbeitstag hinweg einen Rückgang des Stresslevels erlebten, während bei Kolleginnen und Kollegen ohne Hund der Stress zunahm.

Hormonelle Effekte: Die Anwesenheit von Hunden kann die Ausschüttung von Oxytocin fördern und gleichzeitig den Cortisolspiegel senken, was zu einer verbesserten Stimmung und reduziertem Stress führt.

Kollege Hund hat keinen Purpose – er ist einer

Verbesserte Zusammenarbeit: Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 fördert die Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz prosoziales Verhalten und verbessert die Team-Kooperation.

Stärkere soziale Bindungen: Hunde im Büro können als soziale Brückenbauer wirken, indem sie Gespräche anregen und das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Steigerung der Produktivität: Eine andere Untersuchung zeigte, dass Beschäftigte mit Hunden im Büro produktiver sind, da regelmäßige Pausen mit dem Hund helfen, den Kopf freizubekommen und die Kreativität zu steigern.

Der Aktionstag Kollege Hund am 5. Juni war nicht nur ein freundlicher Impuls für tierische Gesellschaft im Büro – er war auch der Auftakt zu einem größeren Gedanken. Denn am 27. Juni folgt der internationale Take Your Dog to Work Day, ein weltweiter Termin mit ähnlichem Ziel: zu zeigen, dass vier Beine am Schreibtisch oft mehr bewirken als ein weiteres Meeting. Was in deutschen Büros begann, darf also gerne Schule machen – international, nachhaltig und mit einem leisen Bellen im Hintergrund.

Internationaler Bürohundtag

Der internationale Take Your Dog to Work Day findet am Freitag, dem 20. Juni statt. Dieser Aktionstag wurde 1999 von Pet Sitters International ins Leben gerufen und wird seither jährlich am Freitag nach dem US-Vatertag begangen. Ziel ist es, die Vorteile von Hunden am Arbeitsplatz hervorzuheben und gleichzeitig das Bewusstsein für Tierschutz und Adoption zu stärken.

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