Freitag, 11. Juli 2025
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Magazin für modernes Leben
Fünf Frauen laufen, mit dem Meer und blauem Himmel im Hintergrund, lachend durch den Sand Richtung Kamera und zeigen Bademode für jede Figur. Foto: Inaska
Bademode 2025

Grüner wird das Blau

Das Wasser glitzert, der Wind riecht nach Urlaub und der Tag hat keine Termine. Genau für diese Momente ist sie gemacht – die Bademode, die wir hier zeigen. Sie sieht gut aus, fühlt sich gut an, und sie tut: ihr Bestes.
Foto: Inaska

Durch und durch nachhaltig ist die Bademode noch nicht. Sie muss dehnbar sein, strapazierfähig, salz- und chlorresistent – das geht bisher nur mit synthetischen Fasern.

Aber es gibt Fortschritte. Recycelte Stoffe statt neuer Kunstfaser. Weniger Verpackung, mehr Transparenz. Kurze Wege, faire Bedingungen, langlebige Schnitte. Nicht perfekt, aber besser. Die folgenden Modelle zeigen, was heute möglich ist. Für alle, die den Sommer genießen – und dabei auch ans Meer denken.

Model mit Sonnenbrille in hellem Bikini lehnt entspannt an einer Holzbar im Schatten – Bademode für jede Figur.
Jacquard-Bikinihose und Wickeltop aus Econyl und Elasthan, 95 und 105 Euro, von Anekdot.Foto: Anekdot

Anekdot

Anekdot ist ein Lingerie- und Swimwear-Label mit Sitz in Berlin. Es wurde 2014 von Sofie Andersson gegründet, um handgemachte, hochwertige Stücke mit minimalem ökologischen Fußabdruck zu schaffen. Alle Kollektionen entstehen in kleinen Chargen in Berlin und in einer Frauen-Manufaktur in Polen. Die Stoffe bestehen zu einem hohen Anteil aus Upcycling-Stoffen, Überschussmaterial und Econyl.

Vier Frauen in roten und orangefarbenen Bikinis sitzen fröhlich in einer Felslandschaft – Bademode für jede Figur

BU:


Foto-(Film)-Credit:
Mix & Match mit Tops und Bottoms. Tops ab 70 Euro, Bottoms ab 55 Euro, alle Teile aus ca. 80 Prozent Econyl plus Elasthan, erhältlich in Größe 34 bis Größe 46. Von Inaska. Foto: Inaska

Inaska

Inaska ist ein reines „Women‑owned“ Label aus Hamburg. Die Gründerin Franziska Hannig startete das Label 2020, fokussiert auf Recycling und Body-Positivity. Das gesamte Sortiment basiert auf Econyl (recyceltes Nylon aus Fischernetzen, Teppichresten, Plastik). Design und Entwurf erfolgen in Hamburg, Produktion und Versand vollständig in Portugal. Die Bademode ist vegan und frei von losen Verschlüssen. Seit August 2023 ist Inaska B Corp zertifiziert.

Zwei Frauen liegen entspannt im Sand, in orangefarben gerippten und blauen Ein- und Zweiteilern und zeigen Bademode für jede Figur. Im oberen Blildrand sieht man das Meer an Land plätschern.
Blauer Badeanzug „Stripe 25“ und orangefarbenes Oberteil „Easy Top 25“ mit Shorts „Stripe 25“ von Mymarini, um 190, 95 und 90 Euro. Alle Teile aus 82 Prozent Econyl mit Easthan.Foto: Lucie Francini/Mymarini

Mymarini

Mymarini aus Hamburg wurde 2013 von Mareen Albright gegründet und verfolgt bis heute einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Die Marke verwendet zu 90 Prozent Econyl-Garne und recyceltes Polyester sowie Bio‑Basismaterialien wie Tencel und GOTS-zertifizierte Baumwolle. Hergestellt wird in kleineren, ausgewählten europäischen Produktionsstätten (Kroatien, Portugal), die faire soziale Bedingungen gewährleisten.

Die Marke legt großen Wert auf Transparenz: Lebenszyklusanalysen (LCA), CO₂-Reduktionsprogramme, „Take Back“‑(Rücknahme gebrauchter Bikinis) und eine eigene Aufforstungsinitiative („Mymarini Forest“) Produkte sind vielfach wendbar und bieten UV‑ und Chlor- und Salzwasser-Schutz. Die Marke ist seit März 2025 B Corp zertifiziert.

Zwei Frauen unterschiedlichen Alters tragen farbige Badeanzüge im Sonnenlicht.
Wendbarer Multicolor-Badeanzug „Swimsuit No.7“ mit grafischem Design von Margaret and Hermione. 78 Prozent recyceltes Polyamid, Sonnencreme-beständig und mit Sonnenschutzfaktor 50+. Preis: 189 Euro.Foto: Vrinda Jelinek

Margaret and Hermione

2015 in Wien von Barbara Gölles gegründet, zählt Margaret and Hermione zu den frühen Nachhaltigkeitsmarken der europäischen Bademode. Produziert wird in Portugal, in einer kleinen Manufaktur, die auf Bademode spezialisiert ist und Kleinserien anfertigt, um Überproduktion zu vermeiden. Die Stoffe stammen aus Italien: regeneriertes Nylon aus Abfallnetzen sowie – seit 2020 für die Sports-Linie – ein Polyamid auf Rizinusöl-Basis. Seit 2022 fließen zusätzlich ausgewählte Deadstock-Materialien ein. Das Größenspektrum reicht von 36 bis 48, die Schnitte sind wendbar und farblich kontrastierend. Zum zehnjährigen Bestehen präsentiert das Label eine Rückschau auf verschiedene Kollektionen und setzt dabei auf generationenübergreifende Besetzung – das älteste Model ist 84 Jahre alt.

Model mit verspieltem weißem Bikini mit gerafftem Bandeau-Top am sonnigen Strand – im Hintergrund branden kleine Wellen ans Ufer.
Bikini „Therése“ mit gerafftem Bandeau-Top aus Lycra mit Sonnenschutzfaktor 50+ und „Amni Soul“-Faser. Um 130 Euro, von Sea Me Swim.Foto: Sea Me Swim

Sea Me Swim

Die 2020 in Berlin gegründete Marke Sea Me Swim kombiniert europäisches Design mit brasilianischer Stofftradition. Gründerin Lucie Daskiewitsch verfolgt die Idee, Bademode zu entwerfen, die Frauen durch den ganzen Tag begleitet: vom Frühstück über den Strand bis zum abendlichen Dinner. Der Markenname Sea Me leitet sich von „See Me at the Sea“ ab – ein Hinweis auf das Selbstverständnis: sichtbar, bewusst und stilvoll am Wasser.

Produziert wird ausschließlich in Brasilien, mit Fokus auf nachhaltige Materialien. Verwendet wird dabei unter anderem die Faser Amni Soul Eco, eine Polyamidfaser, die in Brasilien speziell für eine umweltfreundlichere Textilproduktion entwickelt wurde. Die chemische Rezeptur ermöglicht einen deutlich schnelleren Abbau und bietet damit eine End-of-Life-Verbesserung, behält aber im Gebrauch die üblichen Eigenschaften von Nylon – und erfordert am Lebensende dennoch eine geeignete Entsorgungsroute, um ihr Potenzial auszuschöpfen.

Vielfalt im Detail

So unterschiedlich wie die Sommerpläne sind auch die Schnitte, Farben und Formen – hier findet jede das Modell, das sich gut anfühlt und gut aussieht.

Lachende Frau in schwarzem Bikini am dunklen Felsstrand mit Meeresbrandung – Bademode für jede Figur.
Sportbikini-Top „Wild“. Der variable 4-Wege-Rücken ermöglicht das Variieren der Träger und sorgt für eine bequeme Passform, starken Halt und Sicherheit bis ca. G-Cup, ganz ohne Knoten und Verschlüsse. Das Top hat ein stabiles Unterbrustband. Preis: 80 Euro. Dazu die Soft Waist Bikinihose „Feel“, um 60 Euro, beides aus ca. 80 Prozent Econyl plus Elasthan, erhältlich in Größe 34 bis Größe 46. Von Inaska. Foto: Inaska
Frau trägt braunen Bandeau-Badeanzug mit seitlicher Raffung vor neutralem Hintergrund – Bademode für jede Figur
Badeanzug „Caletta“ aus Econyl und Elasthan, mit hohem Beinausschnitt und horizontalen Cut-outs, die an der Seite geschnürt und gebunden werden. Um 170 Euro, von Anekdot.Foto: Anekdot
Frau in schwarzem Bikini treibt entspannt auf dem Rücken im Pool.

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„Versatile Bikini Top” und „Jacquard Core High Bikini Bottom” aus Econyl und Elasthan, um 80 und 95 Euro, von Anekdot.Foto: Anekdot by Habin Jones
Model in tief ausgeschnittenem blauem Badeanzug steht selbstbewusst auf einer grünen Wiese unter Palmen – Bademode für jede Figur.
Badeanzug „Lunar“ aus Econyl und Elasthan mit tiefem V-Ausschnitt und offenem Rücken. Von Anekdot, um 170 Euro. Foto: Anekdot
Zwei Frauen in bunter Swimwear umarmen sich auf einer Treppe.
Bottom No.4 und Tops No.8 und No.9 in Sport-BH-und Triangel-Optik, aus 78 Prozent recyceltem Polyamid, Sonnencreme-beständig und mit Sonnenschutzfaktor 50+, alles wendbar. Preise: 91, 116 und 119 Euro. Von Margaret and Hermione.Foto: Vrinda Jelinek
Frau mit Surfbrett in sportlicher blauer Bademode geht am Meer ins Wasser.
„Cross Top 25“ und „Hight Waist Panty 25“, um 130 und 105 Euro. Beide Teile aus 82 Prozent Econyl mit Easthan, von Mymarini.Foto: Mathieu Hemon/Mymarini
Frau in hellblauem Badeanzug sitzt lächelnd im Sand neben einem Surfbrett.
„Summerbody 25“aus 82 Prozent Econyl mit Easthan, von Mymarini. Um 220 Euro.Foto: Mathieu Hemon/Mymarini
Fünf Frauen laufen, mit dem Meer und blauem Himmel im Hintergrund, lachend durch den Sand Richtung Kamera und zeigen Bademode für jede Figur.
Soft Waist Bikinihose „Feel“ um 60 Euro, Badeanzug „Pure“ um 140 Euro, Tops mit verstellbaren Trägern ab 70 Euro, alle Teile aus ca. 80 Prozent Econyl plus Elasthan, erhältlich in Größe 34 bis Größe 46. Von Inaska. Foto: Inaska
Frau in elegantem schwarzem Badeanzug sitzt in Schwarz-Weiß-Aufnahme an Felsküste.
Badeanzug „Moorea“ aus Lycra mit Sonnenschutzfaktor 50+ und „Amni Soul“-Faser. Um 170 Euro, von Sea Me Swim.Foto: Sea Me Swim
Frau in mehrlagiger Bademode lehnt mit geschlossenen Augen an einem grünen Renault 4.
Bottom No.6 und Top No.8 von Margaret and Hermione, 78 Prozent recyceltes Polyamid, Sonnencreme-beständig und mit Sonnenschutzfaktor 50+, beides wendbar. Preis um 90 Euro.Foto: Vrinda Jelinek
Model in weißem Badeanzug mit tiefem Ausschnitt am felsigen Strand.
Badeanzug „St. Barth” aus Lycra und „Amni Soul“-Faser. Um 180 Euro, von Sea Me Swim.Foto: Sea Me Swim
Drei Frauen gehen durch hellen Felsenstrand in roter Bademode.
High Waist Radler „Chill“ in der Farbe „Berries“, um 70 Euro, Bottoms und Tops um 60 und 70 Euro, alle Teile aus ca. 80 Prozent Econyl plus Elasthan, erhältlich in Größe 34 bis Größe 46. Von Inaska. Foto: Inaska
Nahaufnahme: Model in mintgrünem Bandeau-Bikini mit gerüschten Details am Meer.
„Bandeau Top 25“ und „Ruffled Pants 25“, beides wendbar in den Farben „Lagoon“ und „Seaweed“, Aus 88 Prozent Econyl mit Easthan, von Mymarini. Um 95 und 100 Euro.Foto: Mathieu Hemon/Mymarini
Nahaufnahme einer peachfarbenen High-Waist-Bikinihose mit Raffung – Bademode für jede Figur.
„Ruffled Highwaist Shorts 25“und „Triangle Top 25”, beides wendbar in den Farben „Peach” und „Mashmallow“. Aus 88 Prozent Econyl mit Easthan, von Mymarini. Um 110 und 100 Euro.Foto: Mathieu Hemon/Mymarini
Nahaufnahme eines raffiniert geschnittenen schwarzen Badeanzugs mit Cutouts – Bademode für jede Figur
Badeanzug „Mykonos“ aus Lycra und „Amni Soul“-Faser. Um 120 Euro, von Sea Me Swim.Foto: Sea Me Swim

Nachhaltige Materialien für mehr Verantwortung am Wasser

Lange Zeit galt nachhaltige Bademode als kaum umsetzbar – doch das ändert sich. Immer mehr Marken stellen ihre Kollektionen Schritt für Schritt auf umweltfreundlichere Materialien um. Ob Bikini, Badeanzug oder Shorts: Viele Modelle bestehen heute aus Fasern, die entweder recycelt oder regeneriert wurden – zum Beispiel Polyester aus alten PET-Flaschen, Econyl-Nylon aus Industrieabfällen oder Viskose mit reduziertem Ressourcenverbrauch wie Ecover. Diese Stoffe schonen nicht nur die Umwelt, sondern versprechen auch Strapazierfähigkeit, Komfort und lange Haltbarkeit.

Weitere Infos:

Weitere Infos und die Nachhaltigkeitsversprechen der einzelnen Marken sind über deren Websites verfügbar.

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